Google Classroom – die Möglichkeit (kostenlos) eLearning an Schulen einzusetzen

Google Classroom – die Möglichkeit (kostenlos) eLearning an Schulen einzusetzen

eLearning in der Schule ist nicht immer leicht umzusetzen. Es scheitert oft an IT-Infrastruktur und finanziell gesehen tappen viele im Dunklen. Vor allem Schulen haben jedoch die Möglichkeit die von Google bereitgestellte G-Suite for Education kostenlos zu nutzen. Dort können online Kurse erstellt werden, die Schülerinnen und Schüler treten mit E-Mail-Account und Kurscode bei. Dabei können Lehrenden im Kurs Aufgaben erstellen, Materialien bereitstellen und sogar beurteilen.

Bevor Google Classroom genutzt werden kann, muss die Schule als Bildungseinrichtung verifiziert werden. Die dazu notwendigen Schritte sind sehr schnell und einfach hinter sich zu bringen. Dabei muss eine Person als Administrator fungieren und dann direkt die Registrierung vornehmen. Die Schule muss dafür einen Webauftritt besitzen, die Adresse und auch Telefonnummer muss angegeben werden. Am Ende der Registrierung kann man sich als Schule über das einbinden von Code auf der Schulwebsite verifizieren. Dadurch können bspw. E-Mail Adressen und Kurse in Google Classroom erstellt werden. Einen kurzen Überblick bietet dieses Video:

https://www.youtube.com/watch?v=_l4EefqDEnA&list=PLh-ciEEMWTEQpEH-J6FAxy8oMoP1buakV&index=7

Nach diesem Prozess kann unter admin.google.com nach "Classroom" gesucht werden. Dort ist auch eine detaillierte Vergabe von Rechten möglich. Eine Anpassung, wer Kurse erstellen darf könnte von Vorteil sein. An unserer Schule erstelle ich als Admin die Kurse und weise dann die Lehrenden zu. Diese haben eine Schul-Mailadresse und können diese für Google Classroom nutzen.

Erstellung von Mailadressen für Lehrende und Lernende

Grundsätzlich lässt die G-Suite eine Erstellung von beliebig vielen Mailadressen zu. Wir statten Lehrkörper und alle Schülerinnen und Schüler damit aus. Damit die Administration nicht hoffnungslos stundenlang Daten eingibt, bietet Google die Verwendung einer Massenverarbeitung an. Im Klartext müssen folgende Daten mindestens angegeben werden: Vorname, Nachname, Mailadresse, Passwort (wobei die E-Mailadresse natürlich die neu erstellte ist und den Domainnamen der Schule als Ende hat). In unserem Fall haben also alle Beteiligten "@spallartgasse.at" Adressen. Damit der Datenschutz kein grobes Problem darstellt könnten statt den Schülerinnen- und Schülernamen natürlich auch Pseudonyme verwendet werden.

Im Admin-Bereich der G-Suite kann unter "Nutzer" ein Bulk-Upload durchgeführt werden. Ich habe ganz unten im Beitrag zwei Dateien zum freien Download bereitgestellt. 

Schritt für Schritt:

  1. Dateien herunterladen (user.csv für Upload und Vorlage_Mailadressen.xlsx für die vorherige Bearbeitung)
  2. Wir benötigen dafür natürlich eine Liste mit Namen: Vorname und Nachname
  3. Umlaute müssen umgeschrieben und Sonderzeichen bereinigt werden: aus ö wird oe, aus ü wird ue, aus ç wird c, usw.)
  4. Die Zelle "@smartraven.net" ändern, wie es eben an der Schule lautet
  5. Aus Vor- und Nachname wird automatisch ein Datensatz generiert
  6. Daten der Ergebnisspalte markieren und kopieren
  7. In der CSV-Datei von Google in Zelle A2 -> einfügen als (Werte) 
  8. Tipp: Die CSV-Datei nicht umbenennen
  9. Die CSV-Datei dann im Admin Bereich -> Nutzer -> Bulk Upload hochladen
  10. Einige Minuten bis Stunden (je nach Anzahl) warten

Die Bereitgestellte Vorlage erstellt automatisch ein zufälliges Passwort, dass aus 9 Zeichen besteht. Deshalb sollte die Liste auch als PDF abgespeichert und gesichert sein. Wer experimentieren will muss die ausgeblendeten Spalten einblenden. Mit diesen Daten können sich die nun frisch angelegten Personen auf der Google-Startseite anmelden.

Google Classroom einrichten
Beim Einrichten der Kurse ist eine exakte und eindeutige Beschriftung von Vorteil. Dadurch bewahrt der Administrator die Übersicht und hat durch Einheitlichkeit auch die Möglichkeit schnell Änderungen und Zuweisungen vorzunehmen. Kurse anzulegen ist nicht schwer und wird in diesem Video erklärt:

https://www.youtube.com/watch?v=Q06TDj4QKis&list=PLh-ciEEMWTEQpEH-J6FAxy8oMoP1buakV&index=8https://www.youtube.com/watch?v=YPe6b_eySdA&list=PLh-ciEEMWTEQpEH-J6FAxy8oMoP1buakV&index=9

Lehrerinnen und Lehrer sind innerhalb von Google Classroom Kursleiter. Diese können Materialien hochladen, Aufgaben erstellen, YouTube Videos einbinden und auch Benoten. Eine frei veränderbare Punkteskala hilft dabei. Teilnehmer und Kursleiter können, wenn gewünscht kommentieren. Im Normalfall stellt der Kursleiter eine Aufgabe, die Teilnehmer bearbeiten diese Aufgabe und geben sie digital ab. Danach kann der Kursleiter die Abgabe einsehen und benoten. Die benotete Aufgabe wird zurückgegeben, damit erhalten die Schülerinnen und Schüler direkt das Ergebnis. Private und öffentliche Kommunikationsmöglichkeiten erweitern das breite Spektrum.

Google Classroom ist responsive und funktioniert damit nicht nur über den PC-Browser, sondern auch als App für iOS und Andorid Geräte. Alles in allem eine schnelle, saubere und einfache Lösung.

Damit Schülerinnen und Schüler leicht einsteigen können, gibt es auch dafür ein Video:

https://www.youtube.com/watch?v=YJx6sixKXMQ&list=PLh-ciEEMWTEQpEH-J6FAxy8oMoP1buakV&index=10

Eine Anmerkung noch

Bei kleinen Schulen können die Nutzer einzeln gelöscht werden, ohne dass viel Aufwand entsteht. Bei mehreren Klassen, hunderten von Nutzern wird dies im Nachhinein schwierig. Wir vergeben an unserer Schule die Mailadressen für die Dauer der Schulzeit + ein Jahr. Im Idealfall heißt das, die Schülerinnen und Schüler erhalten in der ersten Klasse den Zugang und ein Jahr nach dem Schulabschluss wird der Zugang wieder gelöscht. Damit dies schnell und einfach vom Administrator erledigt werden kann, empfiehlt sich der Bulk-Upload nach Jahrgängen, oder das Festlegen von Organisationseinheiten nach Jahrgängen, in denen die Nutzer die Schule (praktisch oder theoretisch) begonnen haben/hätten. Dafür gibt es unten ein Download-Paket (Vorlagen).

Damit ist es hinterher im Admin-Bereich möglich, die Nutzerliste zu sortieren, sodass mehrere ausgewählt und gelöscht werden können.

Zum Schluss möchte ich noch darauf hinweisen, dass sich Hinweise finden, wonach die Google Classroom-Nutzung mit privaten Konten nicht unbedingt gestattet wird. Hier nachzulesen.

Dateien als freier Download:

Schule geschlossen, Präventivmaßnahmen – Möglichkeiten und Tipps

Schule geschlossen, Präventivmaßnahmen – Möglichkeiten und Tipps

Nach den aktuellen Informationen aus dem Bildungsministerium und verlässlichen Medien ist eine Schließung der Schulen in Österreich vorgesehen. Dahingehend müssen Lehrerinnen und Lehrer nun schnellstens einen Unterricht vorbereiten, der von zu Hause aus möglich ist. Die Lernenden haben das Recht auf Unterricht, auch wenn die Schulen geschlossen sind. Jetzt sind Schulen, die ohnehin Online-Plattformen und Lernmanagement Systeme nutzen klar im Vorteil - sie greifen auf vorhandenen Ressourcen zurück.

An meiner Schule haben wir für einen solchen Fall fast keine Reserven. Wir müssen schnell handeln und deshalb möchte ich die Vorgehensweise nicht für mich behalten.

Neben unserer WordPress - Schulhomepage haben wir Google Apps for Education. Damit sind die Schülerinnen und Schüler bereits für Google-Classroom vorbereitet und wereden dahingehend eingeschult. Das gibt uns theoretisch die Möglichkeit, online Materialien bereitzustellen. Leider ist das Kollegium dahingehend nicht optimal vorbereitet. Die von der Regierung gesetzten Maßnahmen könnten diesen Prozess beschleunigen. Mein Unterricht wird in Form von Lernvideos stattfinden. Dazu gibt es kleine Begleittexte und Aufgaben, die Erklärungen gibt es in Videoform. Damit auch Schulen ohne LMS, Moodle, Microsoft und Google Materialien bereitstellen lautet mein Vorschlag also: Vorbereiten und in Kopie an die Schülerinnen und Schüler ausgeben.

Wer eine Schulhomepage betreibt kann auch dort die Dateien aktuell bereitstellen. Ein Menüpunkt auf der Startseite könnte zu einem freigegebenen Google-Drive-Ordner führen. Dort muss eine Ordnerstruktur aufgebaut werden, nach Klasse und Gegenstand sortiert macht das den meisten Sinn. Um eine Kommunikation zu ermöglichen bieten sich E-Mails an. Eine weitere, jedoch anonyme Möglichkeit bietet ein kostenloses ZUM-Pad. Dort können alle, die den Link haben (bzw. den Namen des Pads) einfach hineinschreiben. Das könnte als Austausch für einzelne Klassen dienen. Zentrale Anlaufstelle sollte jedoch der Webauftritt der Schule sein. Für die Arbeit mit Google Classroom gibt es bereits einen eigenen Smartraven-Beitrag.

Für einen reibungslosen Ablauf:

  1. Schulwebsite aktuell halten. Auf der Startseite könnte ein Eintrag zu aktuellen Schulzeiten stehen.
  2. Transparenz. Den Schülerinnen und Schülern bzw. den Erziehungsberechtigten mittels Schreiben signalisieren, dass die Schule vorbereitet ist und Lerninhalte folgen.
  3. Lerninhalte digital zugänglich machen und auch eine Anleitung dafür ausgeben.
  4. YouTube als Videoplattform nutzen, damit Schülerinnen und Schüler z.B. mittels Lernvideos unterstützt werden.
  5. Telefonischer Kontakt. In Notsituationen kann auch telefoniert werden. Setzt man "#31#" einfach vor die Rufnummer, ruft man automatisch "unbekannt" an. #31#0650998xxxxxx könnte so direkt ins eigene Telefonbuch eingespeichert werden.
  6. Webmaster/Betreuer der Website und Direktion sollten in engem Kontakt stehen, damit Neuigkeiten schnell online gestellt werden.

Unter www.spallartgasse.at kann man sich Inputs holen, wie wir das bislang lösen.

Spontan kann durch Eduvidual reagiert werden. Durch die Erstellung von Schülerzugängen können einfach Kurse erstellt und Inhalte bereitgestellt werden. Neben dem Lernen kann damit auch Kommuniziert werden. Ein Eduvidual-PlugIn macht übrigens aus jeder Moodle-Installation ein mächtiges Kontakttool mit dem Eltern, Schüler und Lehrer erreicht werden können. Eine schnelle und starke Vernetzung ist damit sicher. Eine Anleitung erhält man durch den Quick-Start-Guide. Für ManagerInnen gibt es ein eigenes Dokument: hier.

Weitere Vorschläge, um den Unterricht Web-basiert ablaufen zu lassen:

OFFICE:

Für jene Schulen, die keine Office365 oder ähnliche Zugänge haben bietet der Wiener Bildungsserver ab Montag die Wiener Bildungsserver-Cloud zur Verfügung. Zur Nutzung ist jedoch eine @schule.wien.gv.at E-Mailadresse notwendig. Infoblatt

EDUTHEK:

Das Bundesministerium betreibt die Eduthek und bietet damit eine Sammlung für alle Schulstufen, geordnet nach Fächern.

Online-Zeitschriften (für die Schule)

und Topic haben jeweils sehr weitgreifende und gut aufbearbeitete Informationen online. Die Hefte gibt es für die Dauer der Krise auch kostenlos online, dazu gibt es ebenso auch Arbeitsmaterial.

VERLAGE:

Der ÖBV-Verlag hat eine eigene Corona-Seite eingerichtet. Dort gibt es viele online-Materialien. Das Lehrwerk-Online steht ohnehin schon sehr lange Zeit zur Verfügung.

Der Lembergerverlag hat nun sein gesamtes Buchportfolio kostenlos zur Verfügung gestellt. Ohne Anmeldung und ohne Wasserzeichen werden die Bücher präsentiert: DIGI.SCHULE

Der Helbling-Verlag bietet mit der Helbling eZone auch eine Möglichkeit, den Unterricht zu digitalisieren. Die Schülerinnen und Schüler erhalten Accounts und Lehrende können Übungen freischalten. Hier gibt es auch die Bücher online.

Ed. Hölzel hat die eigenen Bücher, Online-Tools und Arbeitsblätter kostenlos online freigeschalten.

Veritas stellt ebenso online Bücher kostenlos zur Verfügung.

Bücher des Trauner Verlags: Fordern Sie unter digibox@trauner.at die entsprechende Anzahl an Lizenz-Keys für die TRAUNER-DigiBox an. Lösen Sie den Lizenz-Key unter www.trauner-digibox.com ein und nutzen Sie die E-Books inkl. aller digitalen Zusatzmaterialien für 3 Monate kostenlos.

WEB-APP:

Antolin wird von der Westermanngruppe zur Verfügung gestellt. Kurz gesagt: Buch lesen, Inhalte überprüfen.

Lerninhalte für verschiedene Gebiete gibt es in der "App" ANTON. Hier können ebenso einfach, schnell und kostenlos Zugänge geschaffen werden.

Toporopa bietet Geografie-Tools mit interaktiven Spielen.

Kostenlose Video-Konferenzen als Möglichkeit live in Kontakt zu treten hat man bei Jitsi.

APP:

eSquirrel ist generell für Kurse geeignet. Nicht nur kostenpflichtige, sondern auch eigene Kurse können damit erstellt werden. Dort gibt es nebenbei auch den Gamification-Effekt durch Ranglisten und Punktesammeln. Normalerweise können alle Kurse für einen Monat getestet werden, aktuell gibt es eine Erweiterung: 2 Monate kostenlos. Hier gibt es von mir direkt eine Videoanleitung dafür: eSquirrel-Videoanleitung

YOUTUBE:

Lernit (YouTube): Mein eigener YouTube-Kanal beherbergt bereits zahlreiche Mathematikvideos. Auf www.lernit.net kann unter Mathematik -> 3c direkt auch der Unterricht (Themensortiert) der 1-3 Klasse NMS begutachtet werden.

Arte stellt viele Dokumentationen im ArteDE-YouTube-Kanal zur Verfügung.

Quarks bietet viele Kurzfilme, Infovideos, uvm. auf YouTube.

Weitere Mediatheken:

Klassischerweise bietet die ORF-TV-THEK Informationen, Dokumentationen und Aktuelle Nachrichten auch online.

BR hat Videos und Dokumentationen für Schülerinnen und Schüler unter Alpha-Lernen.

Die Wiener Staatsoper ist geschlossen und stream stattdessen ins Internet.

Ja, auch Super RTL bzw. Toggo bitete mit Woozle Goozle informative Kurzvideos an.

MATERIALIEN:

Für Deutsch (auch Volksschule) gibt bei VS-Wegerer duzende Materialien zur freien Verwendung direkt zum Ausdrucken.

Für viele Gegenstände und darüberhinaus bieten SWR und WDR auf Planet-Schule viele Materialien, Infotexte und Filme für Schülerinnen und Schüler. Gegliedert nach Themen und Schulart.

Angebote, die darüberhinaus entstanden sind:

Thalia schließt alle Filialen (geschlossen bis zum 22.03.2020). Der Online-Shop bietet jedoch eine großzügige Auswahl an E-Books und mit dem Gutscheincode erhältst du sogar 50% Rabatt auf Hörbücher: 58F97XTJ52 - Es gibt auch eine 15% Rabatt mit diesem Code: 15GSHBDLMAR20

Audible öffnet eine Hörbücher. Dort finden sich tausende Titel mit spannenden Inhalten.

Virtuelle Lehrveranstaltungen – Fortbildungen am Sofa?

Virtuelle Lehrveranstaltungen – Fortbildungen am Sofa?

Die Virtuelle Pädagogische Hochschule (VPH) versteht sich als Innovationshub. An der PH Burgenland angesiedelt entwickelt sie Onlineformate der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrenden. Ich hatte die Möglichkeit im eLectures-Bereich eine Online-Fortbildung zu gestalten. Nach der positiv befundenen Bewerbung und der Zulassung meiner Einsendung für die Online-Session starteten die Vorbereitungen.

Eines der vielen Angebote der VPH nennt sich eLecture. In den einstündigen Online-Fortbildungen stellen professionelle Vortragende Software vor, sprechen über Digitales und den Einsatz von Tools. Lehrende können sich für diese Art der Lehrveranstaltung direkt anmelden. Auch ohne vorherige Anmeldung ist es für Lehrerinnen und Lehrer, Lehrende an Hochschulen und Lehramtsstudierende kostenlos möglich direkt teilzunehmen. Meistens wird die Konferenzsoftware Adobe Connect verwendet. Ein mächtiges Tool, das es erlaubt, bis zu 100 Personen den Zugriff gleichzeitig zu gewähren. Diese sehen dann die Präsentation oder den freigegebenen Bildschirm der oder des Vortragenden und können Fragen innerhalb eines Chats verfassen. Optimalerweise wird auf diese Fragen eingegangen und individuell geantwortet. Für jede eLecture gibt es die Co-Moderation. Diese Person managed die technischen Grundbedürfnisse, begrüßt alle Teilnehmenden und beendet die Session. Diese Fortbildungen werden auch aufgezeichnet, damit sie später online nachgeschaut werden können.

Da ich bereits zahlreiche eLectures miterlebt habe und sah, dass grundsätzlich die Möglichkeit besteht, selbst solche abzuhalten, dachte ich mir: probier es! Viel schneller als gedacht erhielt ich einen Termin für den Titel "Lernvideos, Screencasts, Tutorials selbst erstellen". Nun ging es sofort an die Planung. Die Folien für die Präsentation, die technischen Abläufe und die Lernziele müssen zusammenpassen. Interessante Inhalte so zu vermitteln, dass sie Unwissende ebenso verstehen zeigte sich als Herausforderung. In meiner Arbeit als Lehrer konfrontiere ich sonst Teenager mit musikalischen, mathematischen und technischen Themen. Die Wissensvermittlung an hoch-qualifizierte und interessierte Erwachsene muss wohl anders durchdacht sein.

Einige Punkte, die für mich klar waren musste ich neu aufbereiten. Das Vorzeigen von Abläufen gestaltet sich als technisch herausfordernd und viele Tools musste ich erneut testen. Im Zuge der Planung fand ich ebenso heraus, dass es auch schwierig einzuschätzen ist, wie lange tatsächlich gesprochen wird. Die Zeitvorgabe beläuft sich auf eine Stunde. In dieser Zeit sollten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Überblick über die Lernvideoproduktion erhalten, wissen was ein Screencast ist und auch wie einer erstellt werden kann. Ebenso erschien mir wichtig zu vermitteln, welchen Nutzen Lernvideos haben können und warum nicht nur Lernende davon profitieren können.

Etwa eine Woche vor dem Termin traf ich digital meinen Co-Moderator innerhalb von Adobe Connect. Er erklärte mir den Ablauf genau und wir probierten die technischen Abläufe durch. Nach dem äußerst kompetenten Briefing wussten wir beide Bescheid, wie meine eLecture durchzuführen ist. Neben der Präsentation wollte ich auch Dinge am Laptop und am Smartphone vorzeigen. Dazu eignete sich die Bildschirmfreigabe, die es allen ermöglicht, meinen Bildschirm zu sehen. Der Quicktime-Player macht es auf Apples Computern außerdem noch möglich den Bildschirm des iPhones/iPads anzuzeigen. Dadurch konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch verfolgen, was ich dort zeige.

Zwei Tage vor meiner ersten Online-Fortbildung, die ich selbst halten durfte, ging es nun um die Anzahl der Anmeldungen. Erst ab fünf findet die Fortbildung auch statt, ansonsten erfolgt eine Absage. Ich schaute im Onlinesystem nach und stellte fest: 49 Personen meldeten sich an. Wie mir mein Co-Moderator bestätigte ist das eine sehr hohe Zahl, er erzählte, dass dies bei ihm schon längere Zeit nicht mehr der Fall war. Dementsprechend machte sich die Aufregung bei mir bemerkbar. Diese legte sich zum Glück bis zum tatsächlichen Beginn. Technisch und inhaltlich lief die eLecture aus meiner Sicht gut ab. Ich merkte selbst, dass ich schneller, als sonst schon sprach. Diese Erkenntnis brachte nach 40 Minuten leider nur mehr wenig. In den letzten Minuten klärte ich noch verbliebene Fragen und bat um Feedback zur Lehrveranstaltung. Mir geht es dabei vor allem um das, was nicht gut funktioniert - damit kann ich arbeiten und meine Abläufe verbessern. Mein Ziel ist es, dass alle von meinem Wissen profitieren.

Gestern las ich in meinem E-Mail-Postfach die Rückmeldungen. In einem PDF-Dokument befanden sich die anonymen, ausgewerteten Ergebnisse der Abschlussbefragung. Ich war beeindruckt. Meine Lehrveranstaltung war empfehlenswert, sehr gut und auch von Bedeutung. In der letzten Frage "Was möchten Sie dem Referenten/der Referentin und/oder dem Organisationsteam der Virtuellen PH gerne noch mitteilen?" gab es besonders schöne Rückmeldungen. Die so entstandene Wordcloud ziert als Titelbild nun diesen Beitrag. Gerne halte ich auch in Zukunft eLectures, es macht wahnsinnig Spaß und bietet eine willkommene Abwechslung. Außerdem schätze ich die professionelle Betreuung durch die VPH sehr.

Wer nun Lust auf eLectures bekommen hat, sollte sich auf der Virtuellen PH umschauen. Meine Fortbildung gibt es dort ebenso zum nachschauen.

Leistungsbeurteilung: einfach und transparent!

Leistungsbeurteilung: einfach und transparent!

Screenshot der Beurteilungsliste

Leistungsbeurteilung: einfach und transparent!

Grundsätzlich werden Schülerinnen und Schüler durch die laufende Erbringung von Leistung in der Schule beurteilt, bewertet und beschrieben. Die Gesamtnote setzt sich je nach Lehrperson und Gegenstand aus verschiedenen Teilen zusammen – die Erstellung einer Gesamtnote (für das Jahreszeugnis) erweist sich oft als wenig transparent. Daher habe ich eine Excel-Datei erstellt, die für Klarheit sorgt.

UPDATE

Aktualisiert am 26.09.2023

Weiter Versionen, sowie eine befüllte Liste zum Asprobieren befinden sich unten.

Tabellebrum by Kai Hebein is licensed under CC BY-SA 4.0

Warum genau Excel?

Generell spricht nichts gegen Open-Source Lösungen, wie bspw. Libre-Office. Die Praxis zeigt jedoch, dass die Microsoft-Office Produktpalette sehr häufig in österreichischen Schulen vertreten ist. Ebenso sieht durch Office365 Excel fast überall gleich aus. Die plattformübergreifende Bedienung ist ein Vorteil, da am Tablet, PC, über den Browser und sogar über das Smartphone Eingaben erfolgen können.

Transparent und tagesaktuell

Aus meiner eigenen Praxis heraus ergaben sich regelmäßig dieselben Fragen von Schülerinnen und Schülern:

  • Auf welcher Note stehe ich gerade?
  • Wie viel zählt die Schularbeit?
  • Kann ich mich verbessern?
  • Wo kann ich mich verbessern?
  • Wie viele Hausübungen habe ich nicht gemacht?

Ein weiterer Punkt sind Elterngespräche. Eltern wollen natürlich auch bestens informiert werden – eine transparente Beurteilung ist dabei sehr hilfreich und schafft Vertrauen.

Ich entschloss mich ein eigenes Konzept zu erarbeiten, das tagesaktuell den Leistungsstand einer Person zeigt. In den letzten fünf Jahren wurde das Konzept umgearbeitet und verbessert – Anregungen von Testpersonen, Lehrerinnen und Lehrern, Kolleginnen und Kollegen flossen ebenso ein wie Erkenntnisse aus dem Schulalltag.

Aufbau

Die Liste ist in Winter- und Sommersemester unterteilt. Es gibt inzwischen sechs Blöcke, die sich bei mir mündliche Mitarbeit, schriftliche Mitarbeit, Schularbeit und Hausübung nennen, die weiteren zwei können frei gewählt werden (seit Version 6 mit K1 und K2 abgekürzt). Jeder Block kann unterschiedlich gewichtet werden, was bedeutet, dass eine Hausübung nicht gleich viel wert sein muss, wie eine Schularbeit. Damit Nutzerinnen und Nutzer die Liste individuell gestalten können, wird im Vorfeld festgelegt, wie die bis zu sechs Blöcke heißen und wie hoch die prozentuelle Wertigkeit ist. Alle Eintragungen erfolgen mit einem Prozentwert und sind mit einem Datum versehen. Der Mittelwert (arithmetisches Mittel) aus allen Leistungen eines Blocks zählt dann zur Gesamtnote. Alle Daten werden auf einer Übersichtsseite zusammengefasst – diese ist für die Lehrperson gedacht. Für Schülerinnen und Schüler gibt es Einzelansichten, die einfach ausgedruckt werden. Diese Übersicht ist dann mit Balkendiagrammen versehen und ein Liniendiagramm zeigt den Verlauf der aller Leistungen.

    Vorbereitung

    Das Datenblatt wird mit den Namen, den Leistungsbereichen und der Gewichtung befüllt. Ebenso können Winter- und Sommersemester unterschiedlich gewichtet werden. Die Liste wählt durch die Eingabe der Schulstufe automatisch die passende Beurteilungsskala laut LBVO (Leistungsbeurteilungsverordnung). Die Skala, welcher Prozentwert für welche Note steht kann frei verändert werden. Es stehen dabei drei verschiedene Notenskalen zur Verfügung, wobei jede einzelene auch individuell gestaltet werden kann. So gelingt auch eine Anpassung für Deutschland oder die Schweiz - auch andere Länder wären möglich.

    Screenshot der Excel Beurteilungsliste

    Eintragen – Übersicht

    Diese Seite zeigt die Teilleistungen von einem Wintersemester. Ist das Sommersemester noch leer, zählt nur das Wintersemester. Dies dient zur Erstellung der Schulnachricht zum Semesterende. Hier ist auf einen Blick ersichtlich, in welchen Bereichen Verbesserungs- oder Nachholbedarf besteht. Ein Trendpfeil zeigt auch die aktuelle Tendenz bzw. die mathematische Steigung der Einzelleistungen (mti Ausnahme der Schularbeiten).

    In regelmäßigen Abständen, z.B. nach der Schularbeit oder monatlich erhalten alle Lernenden ihren individuellen Leistungsstand. Dieser wird bspw. in das Mitteilungsheft eingeklebt oder digital übermittelt und so den Erziehungsberechtigten zur Kenntnis gebracht.

      Screenshot der Excel Beurteilungsliste

      Fazit

      Eine digitale Aufzeichnung ist für mich deutlich einfacher zu bedienen, als mehrere analoge Listen. Ab der ersten Schularbeit kann ich nach einem Blick in die Excel-Datei sagen, wer auf welcher Note steht, wo Defizite liegen, in welchen Bereichen Stärken liegen und wie viele Hausübungen nicht gemacht/gebracht wurden. Den Eltern gegenüber ist eine transparente Beurteilung fair, wenn dies leicht verständlich erfolgt, wird Vertrauen geschaffen. Das bildet ein gutes Fundament und eine ordentliche Gesprächsbasis. Ich muss, wenn es um die Zeugnisnoten geht nicht stundenlang rechnen und mir überlegen, wie Schülerinnen und Schüler eigentlich zur Note kommen. Zum Schluss ist noch zu sagen, dass durch regelmäßige Mitteilungen des Leistungsstandes auch eine Manipulation ausgeschlossen werden kann. Nicht selten überrascht mich die Leistung von einzelenen Schülerinnen und Schülern, die durch die Liste transparent errechnet und abbildbar wird.

      Versionsverlauf

      Release Notes

       

      Hier gibt es eine grobe Übersicht, der Versionen (nur volle Schritte) – die langweiligen Details erspare ich lieber.

      v7

      v7.1 - Kleines Update

      Nach einem YouTube-Kommentar-Hinweis wurde im SA-Blatt nun ein kleiner aber gravierender Fehler ausgebessert. Nun sollte alles klappen. Man kann das ganze SA-Blatt von 7.1 in 7.0 kopieren - sollte funktionieren.

      - 7.1 öffnen und SA Blatt anklicken und alles markieren
      - 7.0 öffnen und SA Blatt anklicken und einfügen

      v7.0 - Die neueste Version

      Die aktuelle Liste hat sämtliche Fehlerbehebungen der letzten v6 und zusätzlich mehr Übersicht durch kleine, grafische Anpassungen, sowie auch eine Anpassung der Schriften.

      Download als Excel-File, jedoch in Google einfach importierbar (in Google Drive hochladen).

      Es gibt eine befüllte Liste (erfundene Werte). Damit kann leichter und schneller getestet werden: DOWNLOAD-DEMOLISTE

      Überblick:

      Tabellebrum v6 und v7 - Überblick

      Wenn Sie das Video ansehen, sind Sie mit den YouTube Datenschutzvereinbarungen einverstanden.

       

       

      v6

      v6.3.2 Ein grober Fehler wurde behoben - danke an die Community fürs Bescheidgeben. Bei den Schularbeiten wurde eine fehlerhafte Formel bearbeitet (damit wird nun die Note korrekt im AHS/Standard - Bereich dargestellt).

      HotFix für v6.3.1:

      HotFix für Tabellebrum v6.3.1

      Wenn Sie das Video ansehen, sind Sie mit den YouTube Datenschutzvereinbarungen einverstanden.

      v6.3 Eine kleine Überarbeitung wurde vorgenommen. In der Statistik wird nun auch die Prozentzahl im Balken dargestellt.

      v6.2 Die Liste wurde komplett neu aufgebaut und grundlegend überarbeitet. Sie ist nun schneller, die Formeln sind kleiner und damit ist auch der Speicherbedarf weniger geworden.

      Merkmale:

      • Bis zu 40 Schüler_innen
      • 6 Eintragungskategorien
      • 5 Kategorien frei wählbar
      • 1 Kategorie für Schularbeiten/Tests
      • Bedingung für Prüfungen (ab wie viel % wird gezählt)
      • Umstufungserinnerung für Standard AHS und Standard
      • Überarbeitung der Statistik pro Schüler_in
      • Prognose/Steigung: Leistungsverlauf mittels Pfeil sichtbar

      Download als Excel-File, jedoch in Google einfach importierbar (in Google Drive hochladen).

      Es gibt eine befüllte Liste (erfundene Werte). Damit kann leichter und schneller getestet werden: DOWNLOAD-DEMOLISTE

      Überblick:

      Tabellebrum v6 und v7 - Überblick

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      v5

      v5.4 Für die zweistufige Notenskala gibt es jetzt eine Umschaltmöglichkeit (Standard/AHS) für die Gesamtnote und für einzelne Schularbeiten. Die dahinterliegende Prozentzahl bleibt unberührt. Schularbeiten können unabhängig von der aktuellen Einstufung betrachtet werden (vergangenen Schularbeiten bleiben also eingestuft, wie zum damaligen Zeitpunkt eingetragen).

      Download als Excel-File, jedoch in Google einfach importierbar (in Google Drive hochladen).

       

      Es gibt nun eine befüllte Liste (erfundene Werte). Damit kann leichter und schneller getestet werden: DOWNLOAD-DEMOLISTE

      Leistungsbeurteilung leicht gemacht v5

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      Leistungsbeurteilung leicht gemacht (inkl. free Giveaway) v4

      Wenn Sie das Video ansehen, sind Sie mit den YouTube Datenschutzvereinbarungen einverstanden.

       

       

      v4

      4.0

      Nun ist es endlich soweit. Google Tabellen ermöglichen ein noch leichteres Bearbeiten der Liste. Die Sparklines wurden verfeinert und grafisch etwas aufgebessert. Diverse Korrekturen führen jetzt zu einem sauberen Ergebnis. Aktuell wird an keiner v5.0 gearbeitet. Die „neue“ LBVO ist bereits berücksichtigt, es gibt „standard“ (s) und „standard ahs“ (a). Letzteres ab der 6. Schulstufe. Ein neues Video erläutert v4.0 genauer. Es gibt eine kleine Videoreihe, in der einzelne Funktionen näher beschrieben werden.

      4.1

      Kleine Nachbesserungen. Verlinkung zu diesem Beitrag und zu den Anleitungsvideos eingefügt. Im Sheet „G“ wurden nun mehrere Spalten gruppiert, wodurch sich eine passendere Ansicht generieren lässt (+ und – Buttons oben).

      Anleitung (neu, v4.0)

      v3

      Nachdem Eltern oft aus den Zahlen nicht schlau wurden, gab es mit v3.0 erstmals grafische Elemente in Form von Sparklines. Ein neues Blatt wurde hinzugefügt, wo jede Lernperson einen Abschnitt erhielt. Dabei sind kleine Säulendiagramme zu sehen, die den jeweils erreichten Prozentwert zeigen. Ein Update war noch in Aussicht – der Verlauf der mündlichen Mitarbeit wurde nach und nach als Liniendiagramm eingearbeitet.

      Die Liste Unterscheidet nun auch nach der (alten) LBVO zwischen grundlegend und vertiefend. Dazu wird einfach die Schulstufenangabe herangezogen. 5/6 ergeben die herkömmliche Skala und 7/8 oder höher sind mit grundlegender und vertiefender Beurteilung verknüpft.

      v2

      Diese Version sollte eine Finale sein, die es ermöglicht (durch bedingte Formatierungen) einen schnellen Überblick zu erlangen.

      v1

      Nach einer Alpha folgte mit v1.0 die (public) Beta. Die Liste konnte bereits voll verwendet werden. Ein paar Übertragsfehler wurden entdeckt. Grafische Elemente waren noch nicht vorhanden.

      Anleitung und Download

      GoodNotes 5 auf dem iPad für die Schule

      GoodNotes 5 auf dem iPad für die Schule

      Screenshot der Beurteilungsliste

      GoodNotes 5 auf dem iPad für die Schule

      Ich verwende mein iPad (Pro, 11“) als Dokumentenersatz – kein Buch, kein Heft, kein Block und keine Zettel. Zum Verwalten und Bearbeiten von Dokumenten und für die Arbeit in der Schule verwende ich die App GoodNotes in der fünften Version.

      Für diesen Beitrag gibt es eine Aktualisierte Version

      Typischer Arbeitstag

      Normalerweise starte ich direkt am Vormittag in der ersten oder zweiten Stunde bereits mit meinem Unterricht. Neben Mathematik und Musik gehören aber auch technisches Werken und Digitale Grundbildung zu meinen Themen, die ich vermittle. Mein Mathematikunterricht gestaltet sich sehr digital. Die Schülerinnen und Schüler haben neben dem Schulbuch auch ein eBook zur Verfügung. Wer es nutzen will, schleppt sein Buch nicht mehr mit nach Hause, sondern schaut sich die Übungsbeispiele oder Hausübungen am Handy an. Letzteres wird ebenso oft auch digital aufgegeben. Die Tafel verwende nur sehr selten.

      Meine Mitschrift erfolgt live am Tablet in der Stunde, die Lernenden sehen auf dem projizierten Bild, was ich mache – eine Art digitale Tafel. Sie sehen aber keine Einstellungen, Benachrichtigungen, sondern nur das reine, digitale Tafelbild. Die Vorteile liegen klar auf der Hand:

      • kein Löschen der Tafel mehr
      • besserer Kontrast (z.B. schwarz auf weiß) und gute Lesbarkeit
      • vielfältige Möglichkeiten durch den Einsatz von Farben, Formen, Skizzen, Markierungen, u.v.m.
      • Lernende können das Layout besser in das Heft übertragen (A4 bei mir, A4 bei den Schülerinnen und Schülern)
      • einfaches Vergrößern und Verkleinern und auch zoomen
      • leichtes Zurückscrollen (z.B. zur letzten Stunde)
      • schnelles einfügen von Inhalten wie etwa Bildern
      • Blickkontakt mit den Schülerinnen und Schülern
      • schnelle Hinweise durch den digitalen Laserpointer

      Nach einer längeren „Testphase“ evaluierte ich das Konzept mithilfe meiner Schülerinnen und Schüler. Sie waren ebenso begeistert wie ich und forderten, dass ich nicht zur Tafel zurück wechsle.

      Nach meinen Unterrichtsstunden oder auch in den Pausen beim Vorbeigehen fragen Kolleginnen und Kollegen immer wieder Kleinigkeiten, die ich direkt über das Tablet erklären oder zeigen kann. Auch eine schnelle Internetsuche ist durch den größeren Bildschirm als beim Smartphone oft hilfreich. Eine schnelle Notenauskunft ist sogar zwischen Tür und Angel möglich. Im Lehrendenzimmer kann direkt auf dem iPad vorbereitet werden. Notizen oder Mitschriften werden sortiert, Ordner erstellt, Dokumente gelöscht und PDF-Dateien importiert. Dass direkt in ein Dokument hineingeschrieben werden kann, schätze ich sehr. Am Nachmittag, vor allem zu Hause, nehme ich dann Videos (Screencasts) auf. In diesen vorwiegend Mathematikvideos erkläre ich Themen nochmals für die Schülerinnen und Schüler. Wenn ich das Flipped-Classroom-Konzept anwende, arbeite ich fast ausschließlich mit dem Tablet. Hier wird die Einheit ebenfalls mit Hilfe von GoodNotes aufgebaut.

      Warum GoodNotes 5 und wie funktioniert das?

      Vorerst war ich mit der vierten Version sehr zufrieden. Das Update auf Good Notes 5 erfüllte doch noch mehr Erwartungen. Es ist möglich eine Ordnerstruktur aufzubauen – Drag & Drop wird auch unterstützt. Neben Ordnern und Dokumenten können auch Bilder aufgenommen oder Dokumente gescannt werden. Dazu dient dann die eingebaute Kamera. Ebenso kann von anderen Quellen, wie USB-Sticks oder Cloud-Speichern importiert werden. Bei der Erstellung eines neuen Dokuments wird aus einer Vielzahl an Titelblättern und Seitenlayouts ausgewählt. Neben den Vorlagen DINA7 bis DINA3 kann auch zwischen Letter oder Tabloid-Format ausgewählt werden. Weitere Parameter ist die Hintergrundfarbe. Einige Auswahlmöglichkeiten der Papiersorte sind liniert, kariert, dotted, leer, cornell, Notenzeilen oder Tabulator.

      Nachdem der Name für das Dokument vergeben wurde, kann direkt geschrieben werden. Neben den vielen Einstellungsmöglichkeiten der Farben und der Strichstärke, gelingt auch die Erzeugung von Formen einfach. Mit dem Lasso-Werkzeug fängt man Bereiche ein und kopiert oder löscht sie. Viele weitere Werkzeuge ermöglichen so viele Möglichkeiten der Dokumentenerstellung und -bearbeitung.

      iPad Bildschirm mit Hilfe des Beamers projizieren

      Generell gibt es für Apple-Geräte die Möglichkeit den Bildschirm eins zu eins auf Monitore oder Beamer zu streamen. Das wird „mirroring“ genannt. Notwendig dafür ist ein Lightning Digital AV Adapter, der von Apple für € 55 verkauft wird. Im Fachhandel gibt es günstigere Angebote. Bei meinem iPad gibt es stattdessen einen USB-C Anschluss und ich verwende einen normalen USB-C HDMI Adapter. Dieser wird beim Einstecken direkt erkannt und das Bild wird übertragen. In GoodNotes 5 gibt es seit dem letzten Update auch den Präsentationsmodus. Dieser ermöglicht es, dass die Zusehenden nicht den gesamten Bildschirm, sondern nur das Dokument sehen. Wenn gezoomt wird, dann passt sich das ausgegebene Bild direkt an. So werden ganze Seiten im Hochformat angezeigt, während beispielsweise Ausschnitte im Querformat dargestellt sind. Die Ablenkung ist dann nicht gegeben. In meinem Fall sehen die Schülerinnen und Schüler nicht, wenn ich zwischen Radiergummi und Stift wechsle. Seit dem Update auf iPadOS 13 steht in GoodNotes 5 auch die Funktion zur Verfügung zwei Dokumente nebeneinander geöffnet zu haben. Über einen Button wird ausgewählt, welches Dokument über den Beamer angezeigt wird. Ich habe klassischerweise das Schulbuch und mein digitales Schulübungsheft nebeneinander, projiziert wird aber immer nur eines von beiden.

      Kosten

      Die App ist ausschließlich in Apples „App Store“ für etwa 8 € erhältlich. Ich finde den Preis, in Anbetracht der Funktionalität, mehr als angemessen. Das entspricht etwa den Ausgaben von drei bis vier Collageblöcken.

        Zusammenfassung

        GoodNotes ist in der Version 5 ein alltagstaugliches und sehr gut funktionierendes Tool. Es erleichtert mir nicht nur den Transport und die Bearbeitung von Dokumenten, sondern hilft mir auch schnell Veränderungen durchzuführen. Für mich gibt es keinen Papiermüll, keine abgerissenen Seiten oder umgeknickte Ecken mehr. Natürlich muss beachtet werden, dass GoodNotes nur in Verbindung mit einem iPad samt Eingabestift Sinn macht. Ich verwende den Apple Pencil zum Schreiben, der ohne eine spürbare Latenzzeit arbeitet. Derzeit wird leider nur Apples iCloud zur Onlinesynchronisation unterstützt – diese Möglichkeit verwende ich jedoch nicht.

        iPad: Hilfreiche Apps

        iPad: Hilfreiche Apps

        Eine erstmals günstige Einsteiger-Version des iPads kommt im Oktober 2019 auf den Markt. Apple gibt einen Preis von 379€ für das 10,2" Gerät an. Welche Apps ich verwende und wie sie mir den Alltag erleichtern gibt es in diesem Text zu lesen.

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